Mittelbayerische Zeitung – 03. Juli 2018

von Hans Babl

Der Amberger Oratorienchor gastierte zu einem Sommerkonzert in der Ensdorfer Pfarrkirche St. Jakobus. Anlass war die Fertigstellung der Sanierung. Die guten Kontakte des Klosters zum Vorstand des Amberger Chores machten dieses Gastspiel möglich.

Pfarrer Pater Hermann Sturm war überwältigt von der großen Zahl der Besucher. Wundern brauchte man sich aber nicht, denn es kamen zwei Dinge zusammen: die hervorragende Akustik der Asamkirche und das vorzüglich Können der Künstler.

Den Amberger Oratorienchor gibt es seit fast 40 Jahren. Unter der Leitung von Thomas Appel begeistert die Sängergemeinschaft alljährlich das Amberger Kulturleben mit herausragenden Konzerten. Einen kleinen Eindruck erlebten am Sonntag auch die fast 300 Zuhörer in Ensdorf.

Das Programm setzte sich vor allem aus Werken der Barockzeit, also auch der Entstehungszeit der Pfarrkirche, zusammen: Das „Laudate Dominum (G.O. Pitoni), stand neben Johann Sebastian Bachs „Ehre sei Gott“ und dem „Benedictus sit Deus“ von Wolfgang Amadeus Mozart, nachdem H.L. Hasslers Aufruf „Cantate Domino canticum novum“ das Konzert eröffnet hatte. Die Stimmgewalt der fast 60 Sängerinnen und Sänger war zu entnehmen, dass sie sich freuten, den Kirchenraum mit Klang zu füllen.

Mit Ouverture, Allegro, Aire, Boureee und March aus Georg Friedrich Händels Wassermusik taten dies in vorzüglicher Weise auch die weit über die Region bekannten Franz Badura an der Trompete und Thomas Appel an der Orgel. Die Zuhörer mussten danach zumindest einen Zwischenapplaus loswerden.

Mit einen älteren Stück aus dem 15. Jahrhundert begann für den Chor der zweite Teil: eine musikalische Homage an die Heilige Dreifaltigkeit „Alta Trinitata beata“.

Mit Haydn´s „Alleluja, confitemini Domino“ des Chores und einer Sonate für Trompete und Orgel von H. Purcell verabschiedeten sich die Künstler aus der Barockzeit. G. Faure´s „Cantique d Jean Racine“ und Mendelssohn´s „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ waren die beiden letzten Stücke des Sommerkonzerts. Meinte man – nein, das Publikum wollte freilich noch Zugaben, die die Sänger gaben.  Schade, dass man beleuchtungsbedingt die strahlenden Gesichter nicht sehen konnte, gehört hat man die Sangesfreude aber allemal.

Mit einem kleinen Umtrunk im romantischen Klosterinnenhof ging das Gastspiel zu Ende. Für heuer…!

Der Amberger Franz Badura studierte nach dem Abitur an der Musikhochschule Köln. Während dieser Zeit war er u. a. Mitglied im erweiterten Kreis des Bundesjugend-Jazz-Orchesters. 1996 gründete er die private Musikschule „Klangwerkstatt Amberg“. Franz Badura hat sich als Solist bei zahlreichen Auftritten und einer Reihe von Kirchenkonzerten einen Namen weit über Amberg hinaus gemacht. Berlin, Aachen, Stuttgart und Leipzig sind nur einige Städte, in denen er bereits gastierte. Weitere Höhepunkte waren Auftritte zu Ehren des Bundespräsidenten im Schloss „Bellevue“ sowie zahlreiche Fernseh- und Radiosendungen. CD-Einspielungen belegen sein künstlerisches Wirken.

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