In neuem Glanz erstrahlen die Deckengemälde des Malers Cosmas Damian Asam: Nach den abgeschlossenen Renovierungsarbeiten bietet die Kirche St. Jakobus einen würdigen und stilvollen Rahmen für das Sommerkonzert des Amberger Oratorienchors.
Gut besucht war die Pfarrkirche St. Jakobus in Ensdorf beim Sommerkonzert des Amberger Oratorienchors. sön

Amberger Zeitung – 05.07.2018

von Hubert Söllner

(sön) Mit Hans Leo Hasslers „Cantate Domino canticum novum“ und nachfolgend Wolfgang Amadeus Mozarts „Benedictus sit Deus“ unter Stabführung von Thomas Appel bewiesen die Sänger am vergangenen Sonntag, dass sie die stilistischen Feinheiten der Chormusik perfekt beherrschen.

Pfarrer Pater Hermann freute sich, „dass ich Sie trotz herrlichen Sommerwetters in unserer Pfarrkirche begrüßen darf“. Die große Zahl der Besucher, gab er sich überzeugt, zeige die Wertschätzung des Amberger Oratorienchors, „welcher das Benefizkonzert anbietet und dessen Programm alle Zuhörer begeistern wird“. Dieses Versprechen bestätigten die Interpreten bei Guiseppe Ottavio Pitonis „Laudate Dominum“ und Johann Sebastian Bachs „Ehre und Preis sei Gott“. Sanft und nuancenreich spannten die Sänger die Melodien durch alle Stimmen. Vortrefflich ihre Fähigkeit, unter Appels Leitung die Musiksprache perfekt zum Klingen zu bringen.

Ein Höhepunkt des Abends boten der gebürtige Amberger Franz Badura auf seiner Trompete mit Thomas Appel an der Orgel. Bei Georg Friedrich Händels Suite in D-Dur für Trompete und Orgel aus der „Wassermusik“ (Ouverture – Allegro – Aire – Bourrée – March) bewies Badura auf der Trompete Virtuosität, Klangreinheit und Klangstärke, die den Kirchenraum füllte und die Zuhörer zu spontanem Beifall hinriss.

Mit Johann Michael Haydns „Exultate Deo“ und dem getragenen, aus dem Italien des 15. Jahrhunderts stammenden „Alta Trinita beata“ zog der Chor die Zuhörer in seinen Bann. Dominierend die Stimmen der Sängerinnen beim „Alleluja, Confitemini Domino“ von Johann Michael Haydn, die zum Gewölbe zu Asams Deckengemälden emporstiegen. Ein musikalischer Genuss: Baduras und Appels Zusammenspiel bei Henry Purcells Sonate in D-Dur für Trompete und Orgel (Allegro – grave – Allegro). Getragen, mehr im Hintergrund, aber nicht nur begleitend die Orgel, tänzerisch, perlend leicht und auch kräftig die Trompete.

Dann Wachwechsel am Dirigentenpult: Christian Widmann leitete den Chor bei Gabriel Faurés „Cantique de Jean Racine“, bei dem zu Beginn die Männerstimmen dominierten, mächtig dann auch die Frauen einstiegen. Mit Felix Mendelssohns „Jauchzet dem Herrn der Welt“ endete das Sommerkonzert. Es wird den Zuhörern noch lange in guter Erinnerung bleiben. Der Oratorienchor aber kam nach dem Dank seines Vorsitzenden Wolfgang Streich an die Besucher und dessen Hinweis, dass die Spenden für die Sanierung der Pfarrkirche genutzt werden, um eine Zugabe nicht herum. Danach ging es noch auf „ein Glaserl in den Klosterinnenhof“.

Ein muskalischer Genuss war Baduras und Appels Zusammenspiel bei Henry Purcells Sonate in D-Dur für Trompete & Orgel (Allegro – grave – Allegro). sön
Unter Stabführung von Thomas Appel (links) bewiesen die Sängerinnen und Sänger des Amberger Oratorienchors, dass sie perfekt die stilistischen Feinheiten der Chormusik beherrschen. sön
Franz Badura bewies auf der Trompete Virtuosität, Klangreinheit und Klangstärke. sön