Südpfalz Kurier  – 14.10.2015  (Text und Fotos: Sulamay Fillinger)

Lebendige Partnerschaft mit Amberg
Oratorienchor Amberg zu Gast in Bad Bergzabern

Anlässlich des Konzertes in der Marktkirche am Samstag, dem 3. Oktober 2015 war der Oratorienchor zusammen mit einer Delegation aus Amberg angereist. Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig begrüßte die zahlreichen, mit zwei Bussen angereisten Gäste am Freitag, dem 2. Oktober um 15 Uhr mit einer kleinen Ansprache vor der Marktkirche und hieß sie auf das herzlichste willkommen.
Im Anschluss daran lernten die Gäste die Kurstadt und ihre Geschichte näher kennen. Die beiden Gästeführerinnen Brigitte Grimm und Renate Becker hatten diese Aufgabe gerne übernommen. Nach der Stadtbesichtigung hatten die Gäste aus Amberg viel Lobenswertes zu berichten – so haben ihnen die Altstadt und bauliche Details, wie die niedrigen Übergänge von Bürgersteig zu Straßen sehr gefallen.

Der Beigeordnete der Stadt Martin Wichmann begrüßte die Gäste aus der Partnerstadt am Abend zu einer Weinprobe im Hotel Friedrichsruhe, wo typisch Pfälzische Spezialitäten serviert wurden. Herr Wichmann betonte, wie wichtig es ist, dass Städtepartnerschaften nicht nur bei offiziellen Anlässen gepflegt werden, sondern erst wirklich lebendig werden durch Projekte, wie hier bei dem Besuch des Oratorienchores. Man verabredete, dass 2016 wieder ein Bierfest in der Kurstadt stattfinden solle.

Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig freute sich, dass er am Samstag, dem 3. Oktober 2015 um 11.00 Uhr auch die inzwischen angereiste Stadtspitze der Partnerstadt bei einem Sektempfang im Innenhof des Schlosshotels begrüßen durfte. Hier wurden in fröhlicher Stimmung alte Bekannte herzlich willkommen geheißen und neue Kontakte geknüpft. In seiner Rede erwähnte Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig, dass er mit seinem Amtskollegen Herrn Oberbürgermeister Michael Cerny gemeinsam habe, dass sie das Amt seit 2014 innehaben. Begrüßen durfte er auch den 2. Bürgermeister von Amberg, Martin Preuß. In seiner Ansprache meinte Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig, dass er hoffe, die Gäste seien bei der Stadtführung hoffentlich um die Ecken herumgeführt worden, die man besser nicht sehen solle, denn jeder wolle ja die recht schönen Seiten der Stadt zeigen. Er beschrieb die Kurstadt als Mittelzentrum in schöner Lage mit der Nähe zu Frankreich und zu den Ausläufern der Vogesen inmitten von Weinbergen. Der Wein spiele ja in der Städtepartnerschaft eine wichtige Rolle, ein deutliches Zeichen hierfür sei, dass in Regionen ohne Weingenuss die Herzlichkeit um ein Drittel geringer sei. Er erinnerte an die Geschichte vom Weinbrunnen, an dem die Amberger, nachdem die Weinprobiergläser nicht ausreichten, den Wein mit Bierseideln zapften. Ausdrücklich bedankte er sich für die Stiftung des Amberger Brunnens anlässlich der Neugestaltung des Kurparkeinganges. Die Gemeinsamkeiten gehen über Jahrhunderte zurück, wurden die Partnerstädte doch beide von den Wittelsbachern regiert. Die Weinstadt Bad Bergzabern sei unter zahlreichen anderen Partnerstädten die älteste Partnerstadt Ambergs. Von vielen früheren Begegnungen sei man sich bekannt, so auch durch den Besuch der Schlaraffen – so weilte auch Ritter Taco Tac unter den Gästen.
Als Mediziner gehe er, so Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig, folgendermaßen an Probleme heran: „Anamnese, Diagnose, Therapie“ und er hoffe auf diese Weise zu guten Lösungen für die Kurstadt zu gelangen und diese umsetzen zu können, zusammen mit seinen Beigeordneten M. Wichmann, G. Rodrian, M. Scheder und den Stadträten, von denen viele unter den Gästen waren.
Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig begrüßte den Chorleiter aus Amberg Thomas Appel und den „musikalischen Hans Dampf in allen Gassen“, Peter Kusenbach, die zusammen das Konzert in der Marktkirche organisiert haben.

Die Pfälzer Gastfreundschaft komme der Amberger gleich, meinte Stadtbürgermeister Dr. Fred-Holger Ludwig und verteilte Präsente an die Vertreter aus Amberg, die sich wiederum mit Geschenken für die Gastfreundschaft bedankten. In seiner Rede dankte OB M. Cerny der Kurstadt für die herzliche Aufnahme und die große Gastfreundschaft. Dort, wo Städtepartnerschaft durch Bürger gelebt werde, entstehe erst richtige Freundschaft, was bei Partnerschaften, die nur über die Stadtspitze laufe, nur eine Freundschaft auf dem Papier sei. Er lud zu einem Gegenbesuch in das märchenhafte Amberg ein und meint, die Städte passen bestens zusammen. Passend dazu hatte die Pfälzer Märchenfee als Überraschung ein neues Märchen dabei und bekam viel Applaus für ihr „Märche vum Kürbiskind“.

Um 18.00 Uhr war es dann soweit. Die Proben am Nachmittag sollen kitzelig gewesen sein und so waren alle Teilnehmer gespannt, ob das Konzert gut über die Bühne geht. Die Vorbereitungen erstreckten über Monate, in denen sich die Chorleiter Thomas Appel vom Oratorienchor Amberg und Peter Kusenbach von Palatina Vocalis per Telefon und Email austauschten, das Programm festlegten und mit dem eigenen Chor probten. Doch erst am Nachmittag des 3. Oktober sangen die beiden vielstimmigen Chöre die anspruchsvollen Lieder zum ersten Mal zusammen. Die Anspannung war entsprechend groß, ebenso die Konzentration und alles klappte! Man meinte, man höre Engelschöre singen!

Nach dem Ausklingen des letzten gemeinsam gesungenen Liedes war die Freude bei beiden Chorleitern und allen Sängern und Sängerinnen riesengroß und ebenso der wohlverdiente Applaus. Beide Bürgermeister und die Chorleiter versprachen, dass dies nur der Anfang gewesen sei, dass weitere Projekte folgen sollen, die die Partnerschaft auch weiterhin so lebendig erhalten.

(Text und Fotos: Sulamay Fillinger)